Grußwort des Vikars

Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch.
(Lukas 17,21)

Liebe Gemeinde, liebe Leser,

den Himmel auf Erden, den haben im Laufe der Geschichte schon viele religiöse oder politische Führer versprochen. Auch heute noch gibt es solche selbsternannten Heilsbringer, denen die Menschen folgen, weil sie den Anbruch goldener Zeiten prophezeien. Ja, wenn sie erst an der Macht sind, dann wird alles besser werden: Die Wirtschaft wird wieder angekurbelt, der Wohlstand wird steigen und die ganzenKriege werden beendet.

Doch ganz so einfach ist das nicht. Meistens stellt sich ziemlich schnell heraus, dass diese vermeintlichen Retter ihre Versprechen nicht einlösen können. Sie sind eben auch nur unvollkommene Menschen, die ihre Fehler haben.

Krisen,Streit und Katastrophen, das alles bleibt – nicht nur auf der großen Weltbühne, sondern auch in unserem persönlichen Leben. Wir leben eben noch nicht im Himmel. Dort, im vollendeten Reich Gottes, wird es diese Probleme und Konflikte nicht mehr geben. Darauf können wir uns schon freuen!

Jesus verspricht uns nicht ein perfektes und sorgenfreies Leben hier auf der Erde. Und doch weist er uns darauf hin, dass das Reich Gottes bereits mitten unter uns ist.

„Wo denn?“, fragen wir uns vielleicht. „Woran können wir das Reich Gottes erkennen? Und warum sehen wir denn so wenig davon, wenn es wirklich da ist?

“Das Reich Gottes kommt nicht mit äußeren Zeichen, so sagt Jesus. Es gibt keine Wunder und keine Gottesbeweise, auf die wir nur zu zeigen bräuchten, um jeden Menschen vom Reich Gottes zu überzeugen.

Mit Gleichnissen, wie dem vom Senfkorn, erklärt Jesus, dass das Reich Gottes ganz klein und unscheinbar beginnt.

Es ist verborgen –und doch ist es da. Überall da, wo Jesus ist, bricht sein Reich schon an.

Martin Luther übersetzte ursprünglich: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch.

“Wenn Jesus durch den Glauben – so klein dieser manchmal auch sein mag – in unseren Herzen wohnt, dann fängt das Reich Gottes wie eine kleine Pflanze an, in uns zu wachsen.

Wo sich Zwei oder Drei in seinem Namen versammeln, da hat Jesus versprochen, mitten unter uns zu sein. So ist das Reich Gottes in jeder Andacht, in jedem Gottesdienst, in jedem Abendmahl bei uns schon gegenwärtig. Die Gaben des Himmels werden dort bereits verteilt: Vergebung und ewiges Leben.

Mögen wir uns auch in den kommenden Monaten wieder von Jesus in sein Reich einladen und beschenken lassen und mit Freude daran mitbauen.

Denn das ist zwar noch nicht der ganze, aber doch schon ein Stück Himmel auf Erden, den Jesus unsda verspricht!

In diesem Sinne grüßt herzlich

Ihr/euer Vikar Joshua Volkmar