Gott spricht: Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. (Mal 3,20)
Liebe Gemeinde, liebe Leser,
in dem Weihnachtschoral „Freuet euch, ihr Christen alle“ (ELKG² 343) heißt es am Ende jeder Strophe: „Freude, Freude über Freude: Christus wehret allem Leide. Wonne, Wonne über Wonne: Christus ist die Gnadensonne.“ Somit erfüllt sich an Weihnachten durch die Geburt des Gottessohnes, was schon Maleachi prophezeit hat: Die Sonne der Gerechtigkeit soll aufgehen! Die Sonne ist deshalb auch ein Zeichen und Symbol für Christus – wie wir es auch auf unserem großen Trinitatisaltarfenster sehen können. Der Choral spricht von IHM als „Gnadensonne“, d.h. seine Strahlen erreichen und wärmen ohne alle Vorleistung aus Liebe zu uns Menschen. Das schließt in diesen Tagen besonders all jene ein, die Leid tragen müssen in Krankheit, Trauer und Angst. Weihnachten ist eben nicht zuallererst ein Fest für die Fröhlichen und Unangefochtenen, sondern schenkt innere Freude gerade denen, die in dieser Welt leiden und sich nach wirklicher Gerechtigkeit sehnen. Genau darum geht es schon beim Propheten Maleachi, wenn er von der „Sonne der Gerechtigkeit“ spricht. Jesus Christus ist unsere Gerechtigkeit vor Gott, die nun gilt und eben nicht mehr unser Versagen und Stückwerk. ER allein befreit uns – macht uns wirklich heil an Leib und Seele. Beginnend hier und jetzt, bis Er es vollendet in der Ewigkeit. Immer wieder hören wir das in der Beichte nach der Absolution (Lossprechung): „Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. Treu ist er, der euch ruft; er wird´s auch tun.“ (1. Thess. 5, 23+24)
Aus dieser Gewissheit lässt es sich besser und ruhiger leben – auch bei allem, was wir zu tragen haben. Wir tragen es aber immer „unter seinen Flügeln“ beschützt und bewahrt, wie es auch Dietrich Bonhoeffer in seinem bekannten Lied ausdrückt: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ (ELKG² 380).
Wie schön, dass sich unser Gott auf den Weg in diese Welt gemacht hat und in Jesus Christus Mensch geworden ist: Damals in der Krippe von Bethlehem und heute überall als Sonne der Gerechtigkeit.
In diesem Sinne ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr
Ihr/euer Pfarrer Frank-Christian Schmitt
